Jonas’ WM-Tagebuch 2014: Goldiger Start

Die WM beginnt hocherfreulich für die Schweizer Nationalmannschaft.

Wieder einmal regnet es Goldmedaillen für die U23-Kaderschützen der Schweiz.

Ich darf mich nun neu neben Team-Europameister auch Team-Weltmeister nennen. Es ist echt sagenhaft, welch gute U23-Schützen wir hier in der Schweiz haben.

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Roland Marti und Dominic Niederberger entwerfen den Schlachtplan für den Morgen. Absolutes Top-Coaching, ein Lob an die Beiden!

 

Team-Weltmeister


Die WM-Goldmedaille konnte durch unser starkes U23-Team (Tamara Menzi, Joel Brüschweiler und Monsieur Hansen) mit einem Vorsprung von 32 Punkten errungen werden. Lediglich 3 Punkte Vorsprung auf Österreich hatten wir nach dem Stehend-Programm. Als Kniend-Spezialisten konnten wir jedoch den Sieg dann doch klar für uns entscheiden.

Damit bestätigten wir den letztjährigen EM-Titel in Innsbruck als U23-Team (nur Tamara ist neu, aber dass sie in Topform ist, wissen wir ja schon länger).

Hervorragende Arbeit Joel und Tamara!

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Tamara Menzi fällt nicht nur mit einer auffälligen Schiesskleidung auf – Auch mit tollen Resultaten!

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Einzelwertung & Persönliches Fazit


Tamara Menzi siegte souverän in der Einzelwertung und darf sich als U23-Weltmeisterin feiern lassen. Chapeau!

Joel Brüschweiler kämpfte sich im Final von Rang 4 auf Rang 2 vor. Wieder einmal bewies er, dass er fürs Finalschiessen geboren wurde. High 5!

Und ich? Nun ja, ich bin mit meinen Leistungen grundsätzlich nicht unzufrieden. Nur von dem Resultat halt absolut enttäuscht (276 stehend, 283 kniend – also 559 gesamthaft). Als Vergleich: Ich bin mich eher Resultate um die 570 (+/-) Punkte gewohnt – auch an Wettkämpfen.

Ich will nicht sagen, dass ich perfekt geschossen habe. Es gibt immer was zu verbessern und viele 9er habe ich sicherlich selber zu verschulden.

Trotzdem hat mir mein Resultat etwas zu grübeln gegeben, da ich nicht wirklich etwas zum Verbessern mitnehmen kann. Jedenfalls weiss ich noch nicht was. Aber ich denke nicht, dass ich noch lange darüber nachdenken sollte.

Ich bin heuer Team-Weltmeister und durfte schon viele tolle Erfolge feiern. Da tut es mir vermutlich nur zu gut, mal nicht auf dem Podest zu stehen.

Ich freue mich, nächstes Jahr um einen Nationalmannschafts-Platz bei der Elite OC zu kämpfen. Neue Herausforderungen warten auf mich.

Finalwettkämpfe 10m (Frauen / Männer)


Die Finalwettkämpfe der Frauen und Männer waren spannend zum zuschauen (obwohl nicht um wichtige Podestplätze gestochen werden musste).

Bei den Frauen kämpfte sich Sonja Strillinger (Aut) von Platz 8 auf Platz 2 vor. Dies beweist, wie brisant und knapp es bei den 10m-Finalwettkämpfen zugehen kann.

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Auch von den Leistungen der Männer war ich beeindruckt. Kein einziger Schusswert war tiefer als die 9. Da habe ich ja noch einiges an Arbeit vor mir. Aber mit dem werde ich schon fertig 😉

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Flower ceremony


Ehre wem Ehre gebührt! Nach den Wettkämpfen wird gewöhnlich eine Flower ceremony abgehalten. Quasi eine Rangverkündigung light (nur mit Blumen und keinen Medaillen).

Auch ich durfte einen Blumenstrauss als Team-Weltmeister in Empfang nehmen.

Hier die Podestfotos der Einzelwertungen.

30m – U23

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1: Tamara Menzi (Sui) / 2: Joel Brüschweiler (Sui) / 3: Louis Fürst (Ger)

 

10m – Männer

Die Russen stellten übrigens mit 1767 Ringen einen neuen Team-Weltrekord auf. Auf dem Podest sind alles bekannte internationale Gewehr-Schützen. Nazar Louginets ist aktuell der Weltranglistenzweite mit dem Kleinkaliber und Luftgewehr, Peter Sidi der Dritte mit dem Luftgewehr.

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1: Nazar Louginets (Rus) / 2: Aleksander Driagin (Rus) / 3: Peter Sidi (Hun)

 

10m – Frauen

Monika Zahnd aus der Schweiz verpasste den Final um einen Punkt.

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1: Sandra Tauber (Ger) / 2: Sonja Strillinger (Aut) / 3: Sylvia Aumann (Ger)

Ausblick


Morgen Freitag können ich und meine Teamkameraden (10m U23 Herren: Joel Brüschweiler, Roman Gohl und meine Wenigkeit) nochmals alles zeigen. Wir geben Vollgas, drückt uns die Daumen!

Jonas’ WM-Tagebuch 2014: Jetzt gehts los!

Training für den ersten Wettkampftag


Den ganzen Morgen bis in den frühen Nachmittag waren für die letzten Trainingseinheiten reserviert. Ich trainierte nur noch 30m. 10m hatte ich ja schon gestern und dem speziellen Stand wollte ich einen grossen Teil meiner Aufmerksamkeit schenken.

Das Training verlief gut. Sowohl kniend als auch stehend hatte ich keine grossen Probleme mit dem Stand. Einzig die Wind- und Lichtverhältnisse waren etwas schwierig. Bei zuviel Licht war ein wirklich klarer Kontrast aufgrund der Wand am Ende des Schiessstandes für mich eher schwierig herzustellen (nicht das es ein allzu grosse Problem wäre…). Der Wind war ein bisschen tückisch. Man hatte manchmal das Gefühl, als ob der Wind etwas ausmache, obwohl die Windfahnen nicht viel anzeigten.

Die Unebenheiten waren auch kein grosses Problem. Trotzdem gingen Roland Marti und Dominic Niederberger (U23-Trainer) in den Baumarkt, um einen Hammer zu besorgen. Die Idee war es, die Unebenheiten auszuklopfen.

MC Hammer at work
Roland Marti (MC Hammer) at work

Schlussendlich kam Roland Marti aber doch noch auf die Idee, die Kniend-Erhöhungen umzukehren:

So wird kniend geschossen
So wird kniend geschossen
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Und stehend neuerdings so

Ziemlich gute Idee, somit ist der Untergrund absolut flach. Bei der technischen Kommission wurde beantragt, dass alle Schützen so schiessen dürfen. So wie es aussieht wird es genehmigt.

Eröffnungszeremonie


Traditionell natürlich die Eröffnungszeremonie, in welcher alle Armbrust-Titelwettkämpfe mit dem Einzug der Athleten feierlich eröffnet werden.

Ich muss sagen, die Eröffnungszeremonie fand ich eigentlich die Beste der letzten drei Jahre. Vor allem die Musik und die Atmosphäre auf dem Römerberg war ziemlich cool. Festgarnituren, eine Bühne mit Livebands, Brezel-, Süssigkeiten- und Wurststände und einen Armbrustschiessstand mit so kleinen Spielzeug-Armbrüsten. Es war ziemlich was los, viele Besucher waren vor Ort.

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Natürlich wurde auch wieder ein wenig geblödelt. Wie kann es auch anders sein?

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Hansi the Hipster @Römerberg eating #marshmallows
Hansi the Hipster @Römerberg eating #marshmallows

Der Einzug der Nationen selbst war ein wenig chaotisch aber alles in allem doch wieder eine recht lustige Angelegenheit. Gefolgt von Blasmusik- und Fahnenformationen ziehen alle Nationen auf den Römerberg ein, wo dann diverse Reden gehalten werden. Leider wurden wir weder richtig instruiert noch irgendwie eingereiht. Wir warteten auf Instruktionen und plötzlich begann die Musikformation mit ihrem Spiel und marschierte Richtung Römerberg.

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Es ist schon etwas Spezielles, wenn man dann so durch die Innenstädte wandert die Leute ihre Kameras zücken und applaudieren. Besonders bei der heimischen deutschen Nationalmannschaft waren die Zuschauer natürlich begeistert.

Nach dem Einzug und einigen Reden wurde die 17. IAU-WM vom Präsidenten der IAU, Gérard Boutteville, offiziell eröffnet.

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Let’s go!

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Jonas’ WM-Tagebuch 2014: Über den Dächern von Frankfurt

Frankfurt City


Am Morgen fand eine freiwillige Stadtbesichtigung statt. Das ganze U23-Team war mit dabei, die Elitschützen zogen es eher vor, sich im Wellness- & Sportbereich des Hotels aufzuhalten.

Nach 5-minütiger Busfahrt zum Flughafen und anschliessender, 10-minütiger Fahrt mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof in Frankfurt, geisterten wir etwas in der Stadt umher.

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Nachdem wir am Anfang in eher zwiespältigen Milieus herumirrten, haben wir dann doch noch zum Frankfurter Main Tower gefunden. Dieses 200m grosse Hochhaus bietet Touristen für 6,50 € einen genialen Ausblick auf die Stadt.

Hier einige Impressionen:

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Nein, ich habe keine Höhenangst!
Nein, ich habe keine Höhenangst!


Für weitere Exkursionen (abgesehen von einem kurzen Einkauf), blieb leider keine Zeit.

Standbesichtigung, Materialkontrolle und Training


Gegen 13:00 Uhr ging es zum ersten mal an den Ort der Entscheidung. Dieser liegt mit dem Auto etwa 5 Minuten von unserem Hotel entfernt, irgendwo idyllisch zwischen vielen Bäumen.

Bevor ich jedoch zu den eigentlichen Wettkampfständen gegangen bin, habe ich mich mit der Kleider- & Armbrustkontrolle herumgeschlagen. Diese ist selbstverständlich für alle Athleten obligatorisch. Gott sei Dank waren noch nicht alle Nationen vor Ort, somit musste ich nicht allzu lange anstehen. Die ganze Prozedur dauerte dann vielleicht nur noch eine Stunde.

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Es wurden keine sonderlich genauen Kontrollen durchgeführt. Die Schiessbekleidung wurden kaum überprüft, was ich seitens der Veranstalter doch ein wenig Schade finde und einen etwas faden Beigeschmack hinterlässt. Jedoch muss immer mit stichprobenartigen Nachkontrollen gerechnet werden.

Direkt nach der Materialkontrolle besichtigte ich den 30m-Stand. Den Tipp gab mir Joel Brüschweiler. Er meinte, ich solle mir das unbedingt mal ansehen.

Ich muss schon sagen, der ist ziemlich interessant. Für Schweizer 30m-Schützen wohl kaum vorstellbar. Ich kenne jedenfalls keine vergleichbaren Stände. Bei der Anlage handelt es sich um eine mobile Anlage aus Holland. WM-Teilnehmer von Avons kennen die bereits.

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Lieber Armbrustschütze, hast du schonmal so einen Stand gesehen?

Ein lustiges, ziemlich offenes Zelt und das Beste: Flachen Boden wirst du dort wohl kaum finden. Einfache Gummimatten auf der Wiese. “Wtf!” dachte ich mir. Leider kann man das dort auch nicht einfach so auf die schnelle flachwalzen. Der Stand befindet sich auf Naturschutzgebiet, eine Baufirma oder dergleichen dürfte dort nicht Unebenheiten mit schwerem Geschütz korrigieren.

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Man wird ja sehen, wie das so läuft, Morgen werde ich das erste Training dort schiessen.

Der 10m-Stand scheint jedoch völlig in Ordnung zu sein. Die meisten anwesenden Schützen schienen sich auch dort einzurichten. Wenn ich mich nicht täusche, wurden insgesamt 60 Zugscheiben installiert.

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Nach einem kurzen Training wusste ich, dass für den 10m-Wettkampf am Freitag alles in Ordnung ist. Ich bin bereit.

Ausblick


Morgen geht es wie bereits erwähnt weiter mit Training, diesmal im 30m. Das wird den ganzen Morgen und einen Teil des Nachmittages beanspruchen.

Danach geht’s offiziell los mit der 17. Armbrust-WM: Mit der Eröffnungszeremonie.

Bis bald

Jonas

 

 

 

Jonas’ WM-Tagebuch 2014: Hello Frankfurt!

Vielen Dank für die vielen positiven Rückmeldungen für den Blog. Ich war wirklich ein wenig überrascht . Aber dann schreibe ich den wenigstens nicht für mich selber. Ich hoffe natürlich, dass ich euch (weiterhin) über spannende Dinge berichten kann.

Vielen Dank!

Nationalmannschaft 2014 & Giveaway


Mittlerweile wurde auch das neue Bild der Nationalmannschaft veröffentlicht. Dieses wird traditionell zu jeder WM/EM erstellt. Hier gibt es das Bild zum Download: Nationalmannschaft 2014. Das Bild bekommen wir auch immer in Kartenform um diese an Bekannte und Verwandte zu verschicken.

Da ich doch ein wenig gespannt bin, wer diesen Beitrag hier so liest, möchte ich den 10 schnellsten Lesern eine Karte zuschicken. Wie ihr so eine bekommt? Ganz einfach das Kontaktformular mit deiner Adresse ausfüllen und abschicken. Die Daten werden selbstverständlich vertraulich behandelt.

Wenn ihr noch zusätzliche Wünsche habt (z.B. dass ich mir einen Schnauzer oder einen Hut male), dürft ihr das selbstverständlich auch gerne im Formular schreiben. Garantieren, dass ich die Wünsche auch erfüllen werde, kann ich jedoch nicht 😉

Ich pack meine sieben Sachen…


Jedesmal fürchte ich mich ein wenig vor dieser Angelegenheit. Sie ist grundsätzlich schnell erledigt. Jedoch ist man sich danach nie sicher, ob es auch wirklich fertig ist. Das Packen.

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Etwas Zuhause vergessen habe ich noch nie. Seitdem ich jedoch mal meine Armbrust in Wien liegen gelassen habe, traue ich mir alles zu. Wer weiss, vielleicht sitzt der Schock Morgen ab all den vergessenen Dingen tief…?

Fahrt nach Frankfurt und Ankunft im Hotel


Ich habe mich mit den Zentralschweizern und Zürchern in Rümlang getroffen. Dort stiessen dann die Ostschweizer mit zwei Bussen zu uns. Die Fahrt verlief, abgesehen von ständigen Hänseleien eines gewissen älteren Herren (*hüstel*, das ist die Revanche! Nein Quatsch, wir sind beste Kumpels!), der hinter mir sass, relativ unspektakulär.

Das Hotel selbst ist ziemlich gross. Nicht umsonst findet hier auch das Abschlussbankett mit Siegerehrung statt. Platz scheint jedenfalls genug da zu sein.

Anhand der Grösse lässt sich auch schliessen, dass ziemlich viele Leute hier hausen. Der Eingangsbereich war jedenfalls ziemlich crowded.

Nachdem wir nun theatralisch zu We are the Champions zum Eingang des Hotels vorfuhren (okay, das mag vielleicht ein wenig übertrieben sein…), bezogen wir die Zimmer. Selbstverständlich mit Armbrust, wir wollen doch unsere Liebsten nicht in den Bussen alleine lassen. Ich teile ein Dreierzimmer mit Roman Gohl und Mirco Steiner. Ob das wohl gut geht…?

Hier abschliessend noch einige (schlechte) Fotos des Hotels:

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Übrigens: Flugzeuglärm konnten wir trotz andauender Starts/Landungen im Zimmer noch nicht ausmachen. Gott sei Dank!

Morgen gibts voraussichtlich: Kurze Stadtbesichtigung Frankfurt, Standbesichtigung und Teamabend.

Bis dann
Jonas

Guet Schoss wünschen die Armbrustschützen Brestenegg-Ettiswil

Lotto 2024